Mapping Seestadt Aspern
Was wünschen sich Menschen, die in einer Stadt leben, die erst gebaut wird?
Die Seestadt Aspern in Wien ist eines der ambitioniertesten aktuellen Stadtplanungsprojekte. Eine Smart City für 20 000 Bewohner soll in den nächsten 20 Jahren gebaut werden. Die besten Planer – Johannes Thovat, hat den Masterplan entworfen, Gehl Architects haben die Partitur der öffentlichen Räume entwickelt – sind involviert, um eine komplett nachhaltige Stadt zu gestalten. 6400 Menschen wohnen bereits dort. Auf die Frage, was er sich für den neuen Hanna Ahrendt Platz wünsche, antwortete ein Mann: »Was soll ich mit wünschen, wir haben hier alles.« Der Dialog über den Ort begann mit Kindern und führte, als die Erwachsenen mitzogen, zu fundamentalen Fragen wie der des Marktmonopols, wie Stadtleben an einem Ort ohne Geschichte wachsen kann oder wie weit die Verantwortung von Architekten für ihre Bauten reicht. Die Menschen wünschen sich ein Stadtleben, wie sie es kennen von den Orten, an denen sie zuvor gelebt hatten. Die Aneignungszonen, Teile der Partitur des öffentlichen Raumes, werden nicht als solche angesehen, sondern als sandige Plätze, die begrünt werden sollten.
Im Rahmen des urbanize! Festivals und in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement diskutierte Anna Graber mit Bewohner/innen und Besucher/innen der Seestadt Aspern und sammelte Wünsche. Die Ergebnisse wurden in der urbanize!- Festivalzentrale präsentiert und in einem transdisziplinären Team von Stadtplanern, Architekten, Forschern, Kunstschaffenden, Aktivisten und Autoren diskutiert.