Nach langer Umbauzeit entsteht am Römerhof ein neuer Platz. Das Café des Visions möchte diesen gemeinsam mit Menschen aus dem Quartier aneignen und mit selbstgebauten mobilen Elementen einen Dorfplatz gestalten, der zum Verweilen einlädt und ein Treffpunkt ist für Ideen und Aktivitäten.
Planungswochenende 25./26. März
An einem Planungswochenende im Frühling ist das Café des Visions auf dem Römerhof zu Gast und lädt ein, gemeinsam mit anderen Ideen auszutüfteln, Pläne zu schmieden, Skizzen zu malen und Modelle zu bauen. Was wünscht du dir für diesen Ort? Wie soll er gestaltet werden? Was könnte hier stattfinden? Was würde den Ort so einzigartig machen, dass du hier gerne Zeit verbringst?
Die beiden Tage bieten Gelegenheit, mit Ideen auf Partnersuche zu gehen und andere kennenzulernen, die ebenfalls am Aufbau einer neuen Art von Quartierleben interessiert sind.
Freitag, 25. März 14.00 – 19.00 / Samstag, 26. März 11.00 – 21.00 mit offenem Grill
Bauwochenende 26. bis 28. Mai
Am Bauwochenende werden erste Ideen realisiert. Auf dem Platz wird eine mobile Dorfplatzinfrastuktur gebaut, beispielsweise ein langer Tisch für Kaffeeklatsch, Tauschaktionen oder kulinarische Treffen.
Donnerstag, 26. Mai, 14.00 – 21.00 Dorfplatz bauen mit Minestrone vom Feuer
Freitag, 27. Mai, 14.00 – 19.00 Dorfplatz bauen
Samstag, 28. Mai, 14.00 bis 19.00 Dorfplatz bauen mit Mini-Flohmarkt
An allen drei Tagen liegt eine Unterschriftensammlung gegen den Selecta-Automaten auf.
Dorfplatzwochenenden 25./26. Juni
Mit der mobilen Infrastruktur finden an den beiden Dorfplatzwochenenden und allenfalls den Sommer über Dorfplatzaktivitäten statt, die offenstehen für Quartierbewohner:innen und Passant:innen.
20. August 22_Dorplatz Römerhof
18. oo Dorfplatzapéro und Bye Bye Selecta-Bar
Anstossen auf den beispielhaften Zusammenschluss von Quartierbewohner:innen, dem Quatierverein und den Gemeinderäten Mischa Schiwow, Ann-Catherine Nabholz und Ivo Bieri
Tavolata auf dem Dorfplatz 17. September
18.00 Apérokonzert mit dem Duo Sams
ab 19.00 Tavolata mit einem Eintopf vom Feuer
Wer möchte, ist eingeladen etwas für ein Apéro-Vorspeisen-Dessert-Buffet mitzubringen.
An diesem letzten Anlass wird das Projekt ausgewertet und eine mögliche Weiterführung angedacht.
Mitmachen?
Das Projekt sucht die Vernetzung mit dem Quartierverein und dem GZ Hottingen, um anzuknüpfen an bestehende Projekte, mit dem Gewerbe am Römerhof, um innovative Ideen für ein Platzleben zu entwickeln und mit dem Tiefbauamt für bereits vorhandene mobile Infrastrukturen.
Die künstlerische Perspektive des Café des Visions macht die Gestaltung von Stadtleben und Stadtraum zum Oeuvre. Es entwickelt sich auf dem Platz im Sinne eines Living Lab und steht in allen Projektphasen offen für neue Mit-Gestalter:innen. Falls du Lust hast mitzuplanen oder bereits eine Idee hast, melde dich bei post@cafe-des-visions.ch.
Kartografie einer Strasse, die ein Platz werden will
Am letzten Wochenende im März trafen sich Quartierbewohner:innen im Café des Visions auf dem Römerhof. Sie analysierten den Platz aus ihrer Perspektive und schmiedeten Pläne, um den aus ihrer Sicht “unmotiviert vollgestellten Platz” in einen Dorfplatz zu verwandeln. Es entstand die Kartographie einer Strasse, die ein Platz werden will.
Es herrschte Konsternation über die Gestaltung des Platzes. Die Gestaltungselemente dienen dazu, den Verkehr abzuhalten, anstatt – wie sie es eigentliche sollten – zum Verweilen einzuladen. Eigentlich ist der ganze Platz eine Strasse. Warum fand kein partizipativer Prozess statt, bevor der Platz neu gestaltet wurde? Einig ist man sich auch, dass der Selecta-Automat ein Dorn im Auge ist. Optisch dominiert der den Platz, ohne dem Quartier einen Mehrwert zu bringen. Es gibt ja bereits einen Kiosk beim Dolderbähnli. Der Automat verführt Kinder auf dem Schulweg zu ungesunden Einkäufen. Er steht Fussgängern im Weg, verhindert die Sicht auf die Skulptur und nimmt Raum ein, der für ein nichtkommerzielles Dorfplatzleben dringend benötigt wird.
Für dieses wurden viele Ideen entwickelt: Ein Lichterzelt und eine Tavolata, bei der Quartierbewohner:innen sich gegenseitig zum Essen einladen. Ein Sandstrand, der auch eine Boulebahn ist. Eine riesige Briobahn, Pingpongtische und Spieltische. Kleine Konzerte, von Musiker:innen aus dem Quartier. Tauschmärkte und Anlässe bei denen Jung und Alt Wissen teilen. Ein Ort zum Geschichtenerzählen. Ein Büchertauschort, der 24 Stunden zugänglich ist. Eine Freiluft-Lesegruppe.
Damit der Platz zum Verweilen einlädt und man sicher für einen Schwatz stehen bleiben kann, muss die Durchfahrt für Autos verboten werden. Insbesondere auch wegen der Kinder, die über den Platz zum Schulhaus gehen. Dann braucht es vor allem Grün: Mehrere Nachbar:innen würden Wildblumensamen streuen. Andere wünschen sich einen Dschungel. Für die Baumscheiben könnten Pflanz-Patenschaften vereinbart werden. In mehrstöckigen Beetkonstruktionen, wie sie Veg an the City hat, könnten essbare Blumen und Gemüse angebaut werden, gemeinsam gepflegt und geerntet werden. Damit wird die Verantwortung für den Ort von vielen getragen. Auch Litteringprobleme lösen sich auf diese Weise. Das Konzept des Sorgetragens überträgt sich rasch.
All diese Wünsche würden den Ort einzigartig machen und ihn in einen lebendigen Dorfplatz verwandeln. Dies immer Rücksicht auch die Bedürfnisse der Anwohner:innen, von denen sich viele Ruhe wünschen.
Wer Interesse hat, eine Idee weiterzuverfolgen, ist herzlich eingeladen, am Auffahrtswochenende ins Café des Visions zu kommen. Dort steht Skizzen- und Modellbau-Material bereit. Mit Bambusstäben können erste mobile Dorfplatzinfrastukturen gebaut werden, unter anderem ein Tisch für die Tavolata. Am Donnerstagabend kocht Lineo eine Minestrone. Am Samstag findet ausserdem ein Miniflohmarkt statt. Wer mitmachen möchte, kann sich anmelden unter post@cafe-des-visions.
Vive le Dorfplatz!
